Danzer, Alexander M., and Lennard Zyska. 2023. „Pensions and Fertility: Microeconomic Evidence.“ American Economic Journal: Economic Policy, 15 (2): 126-65. DOI: 10.1257/pol.20200440

Eine althergebrachte theoretische Behauptung lautet, dass Kinder als Altersvorsorge ihrer Eltern dienen, wenn keine staatlichen Sozialversicherungssysteme existieren. Aber wie lässt sich diese Hypothese empirisch überprüfen? Der Aufsatz untersucht den Zusammenhang indem wir die Einführung eines umfassenden und finanziell lukrativen Rentensystems in Brasilien unter die Lupe nehmen. Während Angestellte in Ballungsräumen schon seit mehreren Jahrzehnten in ein staatliches Rentensystem einzahlen, erhielten Beschäftigte und Selbständige im ländlichen Raum Brasiliens erst mit der Verfassungsreform von 1991 Zugang zu einer staatlichen Altersvorsorge. Die Forschung zeigt, dass betroffene Frauen, die in jungen Jahren Ansprüche für das staatliche Rentensystem erwerben konnten, tatsächlich weniger Kinder bekamen. Im Vergleich zur Kontrollgruppe (Frauen in städtischen Siedlungsgebieten, für die keine Änderung in der Altersvorsorge vorgenommen wurde) gebaren die von der Einführung des Rentensystems betroffenen Frauen bis zum Alter von 45 im Durchschnitt 1,3 Kinder weniger, und damit unter 4 Kindern pro Frau. Dies beschleunigte den ohnehin seit vielen Jahrzehnten zu verzeichnenden Geburtenrückgang im ländlichen Brasilien. Damit verschärfte die Rentenreform die demographischen Unterminierung des umlagefinanzierten Rentensystems in Brasilien.

Danzer, Alexander M., and Lennard Zyska. 2023. „Pensions and Fertility: Microeconomic Evidence.“ American Economic Journal: Economic Policy, 15 (2): 126-65. DOI: 10.1257/pol.20200440
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