Liebenehm, Sabine, Ingmar Schumacher, and Eric Strobl. 2023. Rainfall Shocks and Risk Aversion: Evidence from Southeast Asia. American Journal of Agricultural Economics. https://doi.org/10.1111/ajae.12403

Die empirische Evidenz zur zeitlichen Stabilität der Risikoaversion und zur Rolle exogener Schocks ist nicht schlüssig. In diesem Beitrag greifen wir dieses Problem auf und analysieren, ob und inwieweit sich die Risikoaversion als Reaktion auf Niederschlagsschocks in einem landwirtschaftlichen Kontext ändert und welche Rolle Veränderungen bei den Erträgen und den Preisen als zwei mögliche Kanäle spielen. Wir untersuchen dies sowohl in einem einfachen theoretischen Modell als auch in einer umfangreichen empirischen Studie. Das theoretische Modell sagt voraus, dass Haushalte, die entweder Nettoverkäufer, -käufer oder autark sind, unter Vorsichtsbedingungen ihre Risikoaversion erhöhen. Um die Vorhersagen des Modells zu testen, verwenden wir einen Paneldatensatz mit denselben 1.005 Befragten aus Nordostthailand und Zentralvietnam (TVSEP), die in fünf Erhebungswellen zwischen 2008 und 2017 befragt wurden, und kombinieren ihn mit historischen Niederschlagsdaten auf Dorfebene, um negative Niederschlagsschocks zu erfassen. Unsere empirische Strategie nutzt exogene Variationen des Zeitpunkts, des Ortes und des Ausmaßes von Niederschlagsdefiziten, um deren Auswirkungen auf die Risikoaversion zu ermitteln. Wir stellen fest, dass Niederschlagsmangel die Risikoaversion der Befragten erhöht, ein Ergebnis, das über alternative Spezifikationen hinweg bemerkenswert stabil ist.Der Haupteffekt von Niederschlagsmangel auf die Risikoaversion ist bei den Nettokäufern am größten und bei den Nettoverkäufern etwa halb so groß. Autarke Haushalte weisen keinen signifikanten Effekt auf. Obwohl Niederschlagsdefizite zu erheblichen Einbußen bei den landwirtschaftlichen Erträgen und einem signifikanten Anstieg der Preise führen, deutet die Mediationsanalyse darauf hin, dass diese Marktmechanismen keine signifikante Rolle spielen, abgesehen von einem kleinen statistisch signifikanten Mediationseffekt der Preise bei Nettokäufern. Unser Ergebnis, dass Niederschlagsdefizite zu einem signifikanten Anstieg der Risikoaversion führen, insbesondere bei Haushalten, die beim Kauf von Nahrungsmitteln von den lokalen Märkten abhängig sind, hat potenziell wichtige Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit und die Armutsdynamik. Ein erhöhtes Maß an Risikoaversion kann Investitionen, z.B. in eine vorteilhafte Technologie, untergraben, zu entgangenen Erträgen führen und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, unter die Armutsgrenze zu fallen.

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Liebenehm, Sabine, Ingmar Schumacher, and Eric Strobl. 2023. Rainfall Shocks and Risk Aversion: Evidence from Southeast Asia. American Journal of Agricultural Economics. https://doi.org/10.1111/ajae.12403
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